»Blue(s) statt braun«

Konzerte und mehr am 10. August vor Löw’schen Schloss Florstadt.

Zum 18. Mal präsentiert »Florstadt kulturell« vor der Kulisse des Löw’schen Schlosses »Blues im Park« – wie in jedem Jahr als Benefizveranstaltung. Unter dem Motto »Blue(s) statt braun« eröffnen Jessica Born und Georg Crostewitz mit Band am Samstag, 10. August, um 19 Uhr. Sie spielen bluesige Balladen und Rock, Blues und Rhythm’n’Blues der 60er Jahre bis heute. Bei Blues im Park steht den beiden wie immer eine Besetzung mit Bernie Kraft am Bass und Martin Geiberger am Schlagzeug zur Seite. Den zweiten Teil des Abends bestreitet »Diegos Bluesband«. Diegos Bluesband – das sind fünf Musiker aus dem Lahn-Dill-Kreis, die sich mit Leib und Seele dem Chicago Blues und dem Rock verschrieben haben. Die fünf Musiker, sind Peter Ganz, Gesang, Thomas Lang, Gitarre, Blues Harp, Rolf Pobel, Bass, Paul »JJ« Kövago, Gitarre, und Willi Schwerdhöfer, Schlagzeug. Mittlerweile zählt Diegos Bluesband regional zu den ge fragtesten Blues-Acts, wie die Veranstalter sagen. In diesem Jahr geht der Erlös an den Förderverein Hospiz Wetterau. Für das leibliche Wohl ist auch wieder durch die SV Teutonia Staden und »Flammkuchen-Lutz« aus Stammheim gesorgt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Diese Veranstaltung wird gefördert von »BUNTerLEBEN«, der Partnerschaft für Demokratie der mittleren Wetterau im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Landesprogramms »Hessen-aktiv für Demokratie und gegen Extremismus« des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport.

Paralell zur Veranstaltung zeigt »BUN TerLEBEN« die Ausstellung »Demokratie stärken, Rechtsextremismus bekämpfen« der Friedrich-Ebert-Stiftung im Bürgerhaus

WZ(PM) 5.8.2019

zurück

Read more

Es ist für viele schon eine kleine Tradition geworden, sich am letzten Sommerferienwochenende zum Musik hören im Stadener Park zu treffen. Dort gibt es in diesem Jahr neben dem „Blues“ auch von Freitag, 4.9.2015, bis Sonntag, 6.9.2015, ein buntes Programm, das bei freiem Eintritt an allen Tagen unter dem Motto „Fest der Kulturen“ steht. Bunt ist da nicht nur das musikalische Angebot, das am Samstagnachmittag um 16.00 Uhr mit der Kindermusikerin „Zauberkürbis“ startet und dann am Abend ab 19.00 Uhr beim „Blue(s) statt braun“-Konzert fortgeführt wird mit „Diegos Bluesband“ und „Jochen Volpert + Band“ sowie dem Blues-Gitarristen Wolfgang Schindler. Auch beim „Frühstück im Park“ am Sonntagmorgen von 8.30-11.00 Uhr, zu dem die Flüchtlinge und Asylsuchenden aus den vier BUNTerLEBEN-Kommunen Echzell, Florstadt, Reichelsheim und Wölfersheim eingeladen sind, ist für einen musikalischen Rahmen bei Gitarrenklängen gesorgt. Bunt sind auch die Angebote im Bürgerhaus, wo am Freitag, den 4.9.2015, eine Ausstellung eröffnet wird, die einen Blick auf Islam und Christentum wirft und bis Sonntagmittag geöffnet ist. „Allah“ ist das arabische Wort für „Gott“, so lag es nahe, der Ausstellung den Titel „Ein Gott – Islam und Christentum im Vergleich“ zu geben. In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche Nieder-Florstadt und der Florstädter Ahmaddiya-Gemeinde werden die Gemeinsamkeiten dieser beiden Weltreligionen beleuchtet. Gerade in Zeiten der selektiven auf Extremismus und Fundamentalismus beschränkten Islam-Wahrnehmung soll so ein deutliches Zeichen für ein Miteinander gesetzt werden. Neben den musikalischen und kulturellen Programmpunkten findet sich ein tolles Angebot für die jüngeren Besucherinnen und Besucher, denn beim Abschlussfest der Sommerferienspiele der Jugendpflege Florstadt/Reichelsheim gibt es am Samstag, den 5.9.2015, ab 15.00 Uhr nicht nur eine besonders große Hüpfburg, sondern auch viele Spiele, Kinderschminken, Bogenschießen, Luftballontiere und vieles mehr. Für das leibliche Wohl ist am Samstag vielfältig und vor allem durch den Grill des Fördervereins „Sport in Staden“ e.V. bestens gesorgt. Der Auftritt des Zirkusworkshops am Samstag um 15.30 Uhr und die Feuershow mit „Jeremy“ am Samstagabend sollen ebenso wie die Lesung für Kinder mit anschließendem Basteln am Sonntag um 10.00 Uhr nicht unerwähnt bleiben. Tickets für die unterschiedlichen Sonntags-Frühstücksangebote (herzhaft, süß, halal, Obstsalat etc.) können am Service Schalter der Stadt Florstadt und im Reisecenter Florstadt (Willy-Brandt-Str.) erworben werden. Bei den meisten Frühstücks-Tickets ist eine Kaffee-„Flatrate“ inklusive, aber auch der eigene Picknickkorb mit dem Lieblingsfrühstück kann mitgebracht werden. Bunt ist auch die Vielzahl von Florstädter Vereinen, die sich zu diesem interkulturellen Wochenende zusammen gefunden haben, das zudem auch der Start in das zweite Halbjahr der „Florstadt kulturell“-Veranstaltungen ist. Die Kulturinitiative der Stadt unterstützt das Fest-Wochenende genauso wie die Jugendpflege Florstadt/Reichelsheim. Das „Fest der Kulturen“ soll vor allem ein Zeichen setzen für ein respektvolles Miteinander über die Grenzen der unterschiedlichen Herkunftsländer hinweg.   zurück

Read more

Blues im Park ist eine traditionsreiche Veranstaltung im Florstädter Kultursommer. Umso bedeutender ist die Namensänderung des Festes im Jahr 2012: Als Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit feiern nun jedes Jahr Kinder und Erwachsene unter dem Motto „Blues statt braun!“. Aber egal welcher Name – das Fest im Stadener Park war wie immer ein riesen Erfolg. Neben dem Ferienspielabschluss freuten sich alle auf die Blues-Bands, die am Abend für gute Stimmung sorgten.   blue(s) statt braun findet immer noch jedes Jahr statt. Hier der Zeitungsbericht aus dem Jahr 2013, als das Fest den Besucherrekord knackte:   Erstmals über 2000 Besucher »Blues im Park« bietet dank Umgestaltung des Areals noch mehr Platz Florstadt-Staden (sl).»Auf guten Besuch hoffen wir jedes Jahr, schließlich organisieren wir ›Blues im Park‹ als Benefizveranstaltung«, betonte Bürgermeister Herbert Unger am Samstagabend. »Dass im zwölften Jahr aber erstmals die 2000-Besucher-Marke geknackt werden konnte, überrascht mich und macht mich stolz.« Damit dürfte »Blues im Park« nun auch offiziell zu den beliebtesten Open-Air-Konzerten in Mittelhessen gehören. Alle Hände voll zu tun hatten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr beim Parkplatzdienst und die ungezählten ehrenamtlichen Helfer des SV Teutonia Staden, die in diesem Jahr mit einem überarbeiteten Konzept für Speis und Trank der Gäste zuständig waren. Dank des erneuten Engagements von Flammkuchen-Lutz kamen auch die Freunde von Flammkuchen wieder auf ihre Kosten, der besonders gut zu Hugo oder Weizenbier schmeckte. Und dazu eine Prise Blues –was will man mehr? Feuriger Pausenfüller Zunächst sorgten die Wetterauer Lokalmatadoren von Blues Taxi für Stimmung. »Wir waren ja im letzten Jahr schon mal hier«, begrüßte Bandgründer Rolf Ackermann die Besucher. »Aber keine Panik – für Euch haben wir ein komplett neues Programm einstudiert.« Das Publikum dankte mit ständigem Applaus, feierte jede Ackermann’sche Blues-Harp-Einlage und die melodischen Gitarrensoli von Wolfgang Schindler, der als Musiker die kürzeste Anreise hatte, wohnt er doch im Florstädter Stadtteil Nieder-Mockstadt. Klar, dass Klassiker, wie »Mustang Sally« oder der »Taxi Driver Blues« im neuen Programm nicht fehlen durften. Auch Jimi Hendrix wurde gecovert, der übrigens genau wie Elvis auch mal in Friedberg stationiert gewesen sei, erzählte Schindler mit einem Augenzwinkern. Er leistete dort seinen Zivildienst ab, und beim Schlendern über die Kaiserstraße sei ihm der Titel des Songs eingefallen: »Hey Joe«. »Das muss wohl auf der Höhe vom Kaufhaus Joh gewesen sein«, mutmaßte Schindler zur Freude der Besucher. Für die Umbaupause hatte das Organisationsteam um Kulturbeauftragte Karola Backes-Richter einen besonderen Leckerbissen parat. Entertainer Jeremy zog die Massen mit seiner Feuershow in seinen Bann. Jonglage und Artistik mit brennenden Fackeln, Seilen und Reifen ließ den Besuchern ein ums andere Mal den Atem stocken. Mit positiv erhitzten Gemütern wandten sich die Besucher dann wieder der Bühne zu, auf der nun Olli Roth und seine Band in die Saiten griffen. So mancher Besucher rieb sich verwundert die Augen, denn sowohl Gitarrist als auch Bassist hatten ihre Instrumente wortwörtlich mit Links im Griff. Roth kündigte an: »Der Blues ist alles –und deshalb spielen wir auch alles.« Dieser Mix kam gut an, auch wenn die klassischen Blueskomponente fehlte: die Mundharmonika. Der Sänger und Songschreiber aus dem Rhein-Neckar-Raum war gerne nach Staden gekommen, betonte er. Er liebe solche Bühnen und ein solches Publikum, das begeistert mitging und Song um Song bejubelte. Das Publikum wiederum zeigte sich beeindruckt von der Palettenbreite des Trios, das »allerhand auf der Pfanne hatte«, wie es ein Bluesfan ausdrückte. Und freute sich auch, wenn die Band mal für 3:42 Minuten abtauchen konnte, als die softe Song »Feels like Rain« erklang. Auch wenn Regen an diesem Abend keiner gebrauchen konnte im weiten Rund der Festival-Arena im Stadener Park. Gäste tummeln sich auf Wiese Eben jene war in diesem Jahr umgestaltet worden. War in der Vergangenheit die Aufenthaltsfläche durch die Positionierung von Marktbuden beschaulich geblieben, hatte man die Stände diesmal am Rand aufgebaut. Die Folge: mehr Platz für Sitzgelegenheiten. Auf der dahinter liegenden, leicht ansteigenden Wiese tummelten sich Gäste auf Picknick-Decken, Strandmatten oder ihren Jacken mit optimalem Blick auf die Bühne. Sicher auch ein Grund, weshalb in diesem Jahr ein Besucherrekord aufgestellt werden konnte. Bürgermeister Unger dankte den vielen Sponsoren, so dass die Stadt als Veranstalter in Sachen Kosten mit einem »blauen Auge« davonkomme. Besonders erwähnte er den Zuschuss in Höhe von 4500 Euro aus dem Lokalen Aktionsplan »BuntErLeben«. Denn das Musikspektakel stand unter dem Motto »Blue(s) statt braun« und warb für »Mehr Vielfalt und Respekt«.

  © Wetterauer Zeitung vom 20.8.2013

 

 

zurück

Read more

Mit einer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht haben die Stadt Florstadt und ihre Jugendpflege im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Lokalen Aktionsplan (LAP) ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Es gelang der Spagat zwischen einer Kulturveranstaltung mit Prosa und Lyrik und dem Gedenken gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Gleichzeitig setzte man Zeichen für Demokratie und Toleranz. Pfarrerin Ursula Seeger hielt am Abend im Saal Lux zunächst eine Andacht ab, in der sie verdeutlichte: „An einem Tag wie heute gedenken wir der Opfer und wissen, dass nie mehr sein darf was gewesen ist. Wir gedenken der Opfer und ihrer Hoffnung, dass einmal bessere Zeiten kommen werden. Wir leben in diesen besseren Zeiten“. Man könne nicht aufhören, an daran zu erinnern. Man müsse sich sogar daran erinnern: „Das sind wir den Opfern schuldig, Männer, Frauen und Kinder wie Du und ich., Florstädter Bürgerinnen und Bürger, seit Generationen hier ansässig, die dachten, sie hätten hier in der Gemeinschaft ihren festen, sicheren Platz“, sagte Pfarrerin Seeger, die außerdem konstatierte: „Wir sind es den Opfern und ihrer Hoffnung schuldig, uns zu erinnern“, denn „wir leben in einer Zeit ohne Krieg und mit einer Verfassung, die Diskriminierung verbietet“. Mit Gongschlägen und dem Entzünden von Kerzen, die Florstädter Schüler am Nachmittag gestaltet hatten, gedachte man der Kinder, die mit medizinischem Sadismus ermordet wurden, der Sinti und Roma, die als Zigeuner und Plage beschimpft wurden, der Bibelforscher, Pazifisten, Kriegsdienstverweigerer sowie der Kommunisten und Sozialdemokraten, die zu Hunderttausenden den Tod fanden, der Behinderten, denen man den Wert des Lebens absprach, der homosexuellen Menschen, die totgeschlagen und deren Geschichte totgeschwiegen wurde, sowie der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, die verhungerten oder an Erschöpfung starben. Bürgermeister Herbert Unger dankte allen Anwesenden, die der Einladung der Stadt Florstadt und ihrem Programm „Florstadt kulturell“ gefolgt waren, gerade weil es ein so trauriger und nachdenklicher Anlass sei. Es gelte die Erinnerung an die Folgen menschlicher Verwirrung und politisch motivierter Gräueltaten wach zu halten und den Jahrestag der Reichspogromnacht ähnlich wie Totensonntag oder Volkstrauertag eine Ehre zu erweisen. Allein die Tatsache, dass ein junger Mann mit Florstädter Wurzeln, der sich offenkundig einer gewissen Anhängerschaft –auch aus Florstadt- erfreuen durfte, derzeit unter anderem wegen des Verdachts neonazistischer Umtriebe und ausländerfeindlicher Aktionen vor Gericht stehe, zeige einmal mehr, dass „unsere ganzen Bemühungen und Anstrengungen in den letzten 74 Jahren noch nicht ausreichend waren“, sagte das Florstädter Stadtoberhaupt. Und da es sich hierbei nicht um ein Florstädter, sondern ein gesamtstaatliches Problem handele, „finde ich es angemessen und notwendig, dass sich der Bund mit entsprechenden Finanzmitteln über den Lokalen Aktionsplan (LAP) in Florstadt, Reichelsheim, Echzell und Wölfersheim für mehr Toleranz im Umgang miteinander beteiligt“, stellte Unger fest, ehe er den Verantwortlichen des LAP dankte. Als Erinnerung an „die dunkelsten Stunden unserer Nation“ empfahl er die Worte von Hilda Stern-Cohen, „auf das den Ewiggestrigen klar werde, dass menschenverachtende Verbrechen keine legitimen und zielführenden Mittel der Politik sind“, so Unger, der auch Pfarrerin Ursula Seeger für ihr einfühlsame Andacht zu Beginn der Veranstaltung dankte. Im anschließenden Kulturprogramm brachte Lili Schwethelm ihr Programm mit Lyrik und Prosa von Hilda Stern-Cohen zum Besten, das von Georg Crostewitz auf der Gitarre einfühlsam begleitet wurde. Die Produktion sei zwar bereits fünf oder sechs Jahre alt, so Schwethelm, angesichts ihres Umgangs mit der Sprache und ihren Gefühlen jedoch zeitlos. „Genagelt ist meine Zunge an eine Sprache, die mich verflucht“ lautet eine Textpassage, die das Duo als Thema ihres Projekts wählte, dass im Auftrag der Arbeitsstelle für Holocaust-Literatur an Universität in Gießen und der Ernst Chambré-Stiftung in Lich entstand und in der Produktion eines Hörbuchs gipfelte. Hilda Stern schrieb in Schulhefte, um die Gräuel ihres Lebens zu verkraften. Ausdrucksstark spielte sie mit Worten und Begriffen, die im Nachhinein anklagen und nachdenklich, ja sogar schuldig stimmen. „Verzeihe ihnen nicht, denn sie wissen was sie tun“ ist eine weitere Passage, die den Besuchern in Erinnerung bleiben wird. Tragik und Hilflosigkeit gipfelt in „Der Zug“, der sie nach Auschwitz brachte. Hilda Stern lebte im Vogelsberg nahe Grünberg, ehe sie in ein Ghetto nach Lodz und später nach Auschwitz deportiert wurde. Sie überlebte den Holocaust in einem Lager in Österreich und fand in den USA eine neue Heimat und ein neues Leben. Erst nach ihrem Tod stieß ihr Mann auf ihre Jugendaufzeichnungen und übergab sie dem Goethe-Institut in Washington. Das war vor 15 Jahren. Hilda Stern schrieb ihre Gedichte und Texte ohne Absicht oder gar Aussicht auf Veröffentlichung. Sie schrieb mit einer seelischen Zerrissenheit zur Muttersprache, weil sie eine Dichterin war, die im Verborgenen den Zwang verspürte, schreiben zu müssen. Die Gültigkeit ihrer Texte rage weit über das eigene Schicksal der Dichterin heraus.

FOTOS: STEPHAN LUTZ

 

 

zurück

 

Read more

Wie gehe ich mit Vielfalt im Vereinsleben um? Egal ob im Trainerteam oder unter Mannschaftskollegen – immer öfter ist das Thema Vielfalt im Sport präsent. Auch BUNTerLEBEN liegt das Thema sehr am Herzen. 2012 fand deshalb erstmals eine Weiterbildung für Trainer/innen statt, die sich mit Vielfalt auseinandersetzte. Unter dem bekannten Coach Joachim Besier wurde in mehreren Stunden Mindmaps erarbeitet oder in Rollenspielen kritische Situationen nachempfunden. Die Teilnehmer sollten für eine Haltung der Anerkennung gegenüber anderen Meinungen oder Hintergründen sensibilisiert werden. Dabei wurden vor allem Vorbehalte bei den Teilnehmern selbst erkannt und ein Bewusstsein für die Problematik entwickelt. Vielfalt, vor allem im Mannschaftssport, sollte als positive Chance verstanden und nicht zum Hindernis gemacht werden. Die Veranstaltung stieß auf viel positive Resonanz, sodass sie 2013 und 2014 wiederholt wurde.   zurück

Read more

Hilde Selling, Isidor Simon oder Julius Löwenstein – Namen, die den meisten Echzellener heute kaum noch etwas sagen. Diese Namen gehörten Menschen, die sich früher selbst Echzeller nennen konnten. Doch dann kam der Holocaust und auch danach blieben ihre Namen vergessen. Der Arbeitskreis „Jüdisches Leben in Echzell“ hat sie wieder in Erinnerung gerufen, mit einem Rundgang durch die Gemeinde. Schon zwei Tage vorher wurde durch einen Vortrag in der evangelischen Kirche Gettenau an die Verfolgung der Juden erinnert.    Spurensuche nach jüdischem Leben 70 Jahre nach der Deportation: Rundgang mit Dr. Jochen Degkwitz Echzell (kai). Wo lebten in Echzell Menschen jüdischen Glaubens? 70 Jahre nach der Deportation der Mitbürger begaben sich rund 30 Echzeller auf Spurensuche. Der Arbeitskreis »Jüdisches Leben in Echzell« hatte am Samstag zu der fast zweistündigen Tour eingeladen. Dr. Jochen Degkwitz führte die Gruppe von Haus zu Haus. »Sie wohnten mitten unter uns«, sagte er. Trauer und Scham gehörten zum Rundgang. Trauer, denn 59 Echzeller hätten den Holocaust nicht überlebt. »Und Scham, weil unsere Ortsgemeinschaft noch immer keine angemessene Form der Erinnerung an sie gefunden hat«, sagte Degkwitz. Zwölf Häuser lagen auf der Tour – alles Häuser mit Geschichte. Juden lebten seit dem ausgehenden Mittelalter in Echzell. Gerade im ländlichen Raum seien sie seit jeher selbstverständlicher Teil der dörflichen Gemeinschaft, hätten als Händler, Metzger und Bäcker gearbeitet. Der Rundgang begann am Geburtshaus von Hilde Selling in der Lindenstraße. Die 88-Jährige lebt heute in den USA und hält Kontakt zum Arbeitskreis. Ihr Vater Adolf Kaufmann war Metzger, die Familie emigrierte 1938 in die USA. Auch in der Lindenstraße führte die Familie Wormser einen Laden. Sally Wormser war Gründungs- und Vorstandsmitglied des SV 1920. Die Familie schaffte es über Frankfurt in die USA. »Die Echzeller Juden betrieben in der Regel keine Landwirtschaft, deshalb unterschieden sich ihre Häuser und Höfe von denen ihrer Nachbarn«, erklärte Degkwitz. Überlebt und zurückgekehrt In der Hauptstraße kam man zur Metzgerei von Theodor Kaufmann, in der heute die Wäschereiannahme ist. Einige Häuser weiter, die Metzgerei Siegmund Löwenstein und das Haus von Moses Mayer, in dem heute seine Enkelin Edith mit Familie lebt. Sie und ihre Mutter überlebten den Holocaust, sie kamen wieder nach Echzell, kauften 1952 ihr Haus zurück. Die 77-Jährige grüßte die Rundgangteilnehmer freundlich, kam zu einem kurzen Gespräch vor die Tür. Im Haus Eschbaumgasse 12 gab es noch eine Metzgerei, die von Julius Löwenstein betrieben wurde. Einige Häuser weiter lebte der Händler Moses Löwenstein. »Bei den Löwensteins gab es viele gleiche Vornamen in einer Generation, da haben wir keinen klaren Überblick, was ihr Schicksal angeht«, erklärt Degkwitz. In der Bäckergasse erwartete Kurt Mogk die Gruppe. Er ist bestens über die Geschichte seines Hauses informiert. Schon seit Jahren sammelt er alles, was er über die Familie von Isidor Simon herausfinden kann. Nach Isidors Tod 1935 kauften Mogks Eltern das Haus. Ein Simon-Sohn lebte und starb in Stockholm, ein weiterer in Südafrika. »Sein Enkel aus Israel war schon hier«, erzählt Mogk. An der Bahnhofsstraße gab’s einen weiteren Stopp am Haus von Julius Simon, der ebenfalls Mitgründer des SV war und 1931 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Mit dem Transport vor genau 70 Jahren kamen er, seine Frau und der Schwiegervater nach Theresienstadt, alle drei wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Auch ihre drei Kinder überlebten den Holocaust nicht. An der Ecke Bisseser Straße/Mühlgasse befand sich die Mikwe, das rituelle Tauchbad, der Echzeller jüdischen Gemeinde, das vor etwa 100 Jahren aufgegeben wurde. In der Bisseser Straße in der Nähe der Synagoge lebte Familie Emanuel Rossmann, er starb bereits 1918, seine Frau wurde in der Progromnacht angegriffen, die Wohnung verwüstet, ebenso wie die Synagoge. Ein Sandstein erinnert an den Standort, heute steht dort eine Spielhalle. Die 1865 erbaute und 1938 geschändete Synagoge wurde Ende der 1950er Jahre abgerissen. »Eine unsensible Entscheidung«, urteilte Degkwitz. Dies sei wohl der Zeit geschuldet gewesen, in der auf die Ereignisse zuvor mit einem Tunnelblick geschaut worden sei. Vorbei an den Häusern der Bäckerei Julius Rossmann, dessen Familie 1936 nach Haifa auswanderte, ging es zum ehemaligen Grundstück von Viehhändler Max Simon, der der letzte Vorsitzende der israelitischen Gemeinde Echzell war. Er zog 1939 mit seiner Frau nach Frankfurt und starb dort, sie wurde nach Minsk deportiert. Immer mal wieder gesellten sich Nachbarn zu den Rundgängern und berichteten von früher. »Ich erinnere mich noch genau an die Nacht, als die Synagoge brannte, eine solche Angst hatte ich nie wieder«, erzählt eine weißhaarige Echzellerin. Ihr Vater habe den Männern aus dem Fenster zugerufen, was das solle. Darauf gab es Drohungen, erzählt sie. Ein anderer erinnert sich an die Erzählungen über die letzte jüdische Trauerfeier im Ort. Ein Bauer sei mit einem Jauchefass vordem Trauerzug hergefahren und habe die stinkende Brühe vor ihnen auf den Weg laufen lassen. Pfarrer Heinz Weber fand zum Abschluss Worte der Hoffnung. Er verglich das, was der Arbeitskreis angestoßen hat, mit dem Aufräumen des Kellers. Es sei so viel Schlimmes geschehen, das erschüttere. Aber es gebe auch so viele schöne Erinnerungen, beides müsse zurück ans Tageslicht. © Wetterauer Zeitung vom 17.9.2012         zurück

Read more

40 Jahre Wölfersheim in der heutigen Form und 20 Jahre Wölfersheim live – solche Jubiläen müssen gebührend gefeiert werden. Und die Wölfersheimer wissen wie man feiert. Im Rahmen einer Dorfolympiade konnten alle Lauffreunde Runden um den Wölfersheimer See drehen. Egal ob eine Runde, auf Rollerblades oder die Königsdisziplin mit zwei Runden um den See – für jeden war eine Strecke dabei. Danach wurde noch der Händeabdruck jedes Läufers auf einer Holzplatte verewigt – auch um an das Motto des Laufs „Für Vielfalt und Respekt“ zu erinnern.    40 Jahre Gemeinde, 20 Jahre Wölfersheim Live Konzerte, Frühstück, Ortsteilolympiade: Am Wochenende steigt am See das Doppeljubiläum mit großem Programm Wölfersheim (pm). Am Wochenende steigt das große Doppeljubiläum am See: 40 Jahre Wölfersheim, 20 Jahre Wölfersheim Live. Am 25. und 26. August wartet ein abwechslungsreiches Programm auf die Besucher –laut Bürgermeister Rouven Kötter vor allem dank dem unermüdlichen Organisator Bernd Heinisch, dank der Bürger und dank etlicher Sponsoren. Los geht’s mit dem 1. Wölfersheimer Lauf für Respekt und Vielfalt. Um 11 Uhr startet am Samstag der Bambinilauf über 400 Metern für Kinder bis 7Jahre. Um 11.15 Uhr kommen die Inliner-Fahrer auf ihre Kosten, die Strecke führt zweimal um den See und ist 6600 Meter lang. Um 11.45 Uhr startet der Jedermannslauf, die Seerunde ist auch für Walker gedacht. Der Hauptlauf (zwei Seerunden) startet um 12.30 Uhr. An den Läufen darf jeder teilnehmen, die Anmeldung erfolgt vor Ort. Nachdem die Teams der Ortsteilolympiade vorgestellt worden sind, startet das Drachenbootrennen. Jeweils 20 Paddler sitzen in einem Boot, ein Trommler gibt die Schlagzahl vor, ein Mann im Heck steuert das Boot. Welcher Ortsteil neben Muskelkraft auch Synchronität unter Beweis stellt, wird sich am Samstag ab 14 Uhr zeigen. Um 16 Uhr findet der offizielle Teil der Veranstaltung mit Grußworten von Bürgermeister und Landrat statt. Um 17 Uhr schließt sich ein Konzert der Singbergschule mit Blasorchester und Big Band an. Am Abend findet das Jubiläumskonzert »20 Jahre Wölfersheim Live« statt. Dabei werden die Fans auf eine rasante Zeitreise durch die Rock- und Popgeschichte geschickt. Neben den ständig wechselnden Akteuren auf der Bühne werden viele Mitwirkende vergangener Jahre als Special Guests wieder die Bühne entern und dafür sorgen, dass die Partyrichtig abgeht. Der Sonntag beginnt kulinarisch–um8 Uhr mit einem Frühstück am See. Der ökumenische Gottesdienst folgt um 9.30 Uhr. Die Pfarrer aller Ortsteile beteiligen sich. Um 10.30 Uhr geht es mit der Olympiade weiter. Die Teams erwartet eine Fragerunde zum See. Von Cancan bis Radetzky-Marsch, von Katie Perry bis Frank Sinatra – das Jugendblasorchester des TV Berstadt präsentiert ab 10.45 Uhr das Konzertprogramm des Jahres. Olympisch steht um 11.15 Uhr ein Wasserstaffellauf an und um 12.30 Uhr das Bogenschießen. Ab 14 Uhr sorgen die Wölfersheimer Musikanten – seit Langem ein Aushängeschild der Gemeinde – für Unterhaltung. Um 15 Uhr endet die Olympiade mit dem Tauziehen, für 16 Uhr ist die Siegerehrung vorgesehen. Bei dem umfangreichen Programm muss selbstverständlich niemand hungern. Metzger, Bäcker und Restaurants haben zum Beispiel Hackbraten, Grillwürstchen, Pommes, Nudelgerichte und Hamburger im Angebot, am Samstagabend gibt’s zudem Hähnchen und Cocktails. Für die Kinder werden zwei Klassiker vorbereitet: Hüpfburg und Schminken. Den Besuchern bietet die Gemeinde einen kostenlosen Busverkehr an. Der Bus fährt im Abstand von einer Stunde alle Ortsteile an, am Samstag von10.30 bis 1Uhr und am Sonntag von 8.30 bis 17.10 Uhr. Von Melbach (Friedberger, Hungener Straße) erreicht er im Fünf-Minuten-Takt Södel (Melbacher Straße, Södeler Straße, Ecke Weingartenstraße), Wölfersheim (Rathaus) und den See. Die zweite Fuhr beginnt in Berstadt (Tanzhof, Brückenstraße) und führt über Wohnbach (Berstädter Straße), und Wölfersheim (Wohnbacher Straße) zum See.  © Wetterauer Zeitung vom 23.8.2012     zurück

Read more

Sand in den Füßen, gute Musik im Ohr und einen Cocktail in der Hand – und gleichzeitig noch eine Botschaft gegen Hass und Intoleranz senden. Geht nicht? Geht doch! Und zwar beim Saisonabschluss der Poetry-Slams im Reichelsheimer Cockpit. Der Abend voller spannender Vorträge und Live-Musik der Band „Good Night Monday“ stand unter dem damaligen Motto BUNTerLEBENs: TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN. So wurde auch der beste Text im Sinne des Mottos mit einem Sonderpreis geehrt.   zurück 

Read more

Judenverfolgung, Deportation oder Konzentrationslager - keine Themen mit denen man sich gerne beschäftigt. Und keine Themen, die einfach zu erklären sind, vor allem gegenüber Kindern. Umso wichtiger ist es allerdings, dass man einen Weg findet, das schreckliche Thema des Holocausts kindgerecht aufzubereiten. Gemeinsam mit der Unterstützung von BUNTerLEBEN hat die Kindertagesstätte Mikäsch in Staden ihre ältesten Kinder der Vorschulgruppe an das Thema herangeführt. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, die Kinder nicht zu überfordern, sondern aufgeschlossen und neugierig über das Judentum und den Holocaust zu diskutieren. Zunächst konnten sich die Kinder mit der Religion des Judentums und traditionellen Gegenständen wie Kippa, Menora oder Tora vertraut machen. Pfarrer Manuel Eibach aus Nieder-Mockstadt hatte dafür extra einen großen Koffer voller religiöser, jüdischer Gegenstände mitgebracht. Auch in Zeitzeugen-Gesprächen lauschten die Kinder gespannt den Worten von Frau Gottwals und Frau Thalmann und konnten sie mit Fragen löchern. Außerdem begaben sich die fünf- bis sechsjährigen Kinder auf Spurensuche des jüdischen Lebens in Staden. So besuchten sie die ehemalige Synagoge und den jüdischen Friedhof, der mitten in der Gemeinde liegt. Museumsbesuche ergänzten das lehrreiche und interessante Programm. Die Kinder waren erstaunlich aufgeschlossen gegenüber dem Judentum und waren in der Lage sich in die damalige Zeit hinein zu fühlen. Sie ließen sich auf Themen wie Vielfalt und Toleranz ein und waren offen gegenüber anderen Kulturen, sodass während dieser Projekttage jeder von jedem lernen konnte.   

 

 

zurück

Read more

Ein Trainer, der im Training immer wieder rechtsradikale Ansichten äußert, oder ein Spieler, der einen anderen als Jude beschimpft, wenn er eine Torchance verpasst – solche Situationen kommen leider immer wieder im Vereinssport vor. Doch wie geht man mit diesen Menschen um? Sollte man sie aus dem Verein schmeißen oder doch eher versuchen, dieses Verhalten abzubiegen und die Personen zu integrieren. Diesen Fragen hat sich der Infoabend „Integrieren oder Rausschmeißen?“ gewidmet. Lokale Vereine hatten dadurch die Möglichkeit ihre Sorgen und Probleme zu teilen und mit anderen Betroffenen über Lösungen zu diskutieren.    Diskussion über Rechtsradikalismus in Sportvereinen Trotz EM und anderer Veranstaltungen konnte sich die Zahl der Besucher sehen lassen. Unter ihnen waren auch zwei Vertreter der NPD, die der Diskussion ruhig folgten und nur nach Aufforderung eine kurze Stellungnahme abgaben. Die Tatsache, dass man die beiden Männer nicht vorher ausgeschlossen hatte, wurde allerdings von einigen Teilnehmern sehr kritisch bewertet. Gleich zu Beginn der Veranstaltung hatte Bürgermeister Herbert Unger (SPD) gefordert, im Kampf gegen Rechts nicht aufzugeben. Im Rahmen der städtischen Vereinsberatung habe Florstadt schon zu einem früheren Zeitpunkt die Vereine informiert. Dennoch bleibe die Frage akut, wie man mit der Problematik umgehe. Florstadts Vereinsberater Rolf Lutz, der auch als Moderator fungierte, forderte gleich zu Beginn unmissverständlich: »Wehret den Anfängen, Aufklärung ist von Nöten!« Fundamentale Aufklärungsarbeit leistet Angelika Ribler von der Sportjugend Hessen, die sich seit Jahren mit rechtsradikalen Tendenzen im Sport auseinandersetzt. Sie zeigte einige praktische Beispiele auf, welche Maßnahmen Vereine ergreifen können, wenn es um die Mitwirkung Rechtsradikaler im Club geht. Ihre Forderung: Nicht sofort rausschmeißen, sondern den Versuch zu unternehmen, für die Problematik zu sensibilisieren. Im Verein müssten interne Lösungen gefunden werden. Wenn allerdings Rechtsradikale im Verein ganz offen für ihre politischen Ziele werben würden, müsse gehandelt werden. Wenn das »Ausschwitzlied« angestimmt werde oder Jugendliche T-Shirts mit den Ziffern 88 oder 18 tragen würden – die Zahlen entsprechen im Alphabet A und H (»Adolf Hitler« oder »Heil Hitler«) – sei die Grenze eindeutig überschritten. Dr. Reiner Becker von der Universität Marburg, der federführend im Bereich »Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus« arbeitet, beleuchtete die gesellschaftspolitischen Aspekte des Problems. Rechtsradikalismus sei kein Problem allein in der Jugend, meinte er. Rechtsextremes Gedankengut sei allgemein verbreitet. So würden nach einer neuen Umfrage 47,1 Prozent der deutschen Bevölkerung Vorurteile gegenüber Fremden äußern. Die »rechte« Jugendkultur habe sich in den letzten Jahren eine neue Basis geschaffen, es habe sich ein neuer Habitus formiert. Springerstiefel, Glatze und Bomberjacke seien tatsächlich »Schnee von gestern«. Der Einstieg in die rechte Szene erfolge mit modernen Lockmitteln: mit Musik, den neuen Medien und dem Bewusstsein, einer Clique angehören zu können. Becker: »Die rechte Szene will weg vom Schläger-Image, hin zur sozialen Anerkennung.« Diese Feststellung nahm Moderator Lutz gern auf, um die Diskussion einzuleiten. Mit Nachdruck stellte er fest, dass es sich um ein gesellschaftspolitisches Probleme handele; Vereine, Parteien, die Kirche und alle gesellschaftspolitisch relevanten Gruppen müssten daher vereint gegen die Wurzeln des Übels ankämpfen und eine klare Botschaft vermitteln: »Wir kämpfen gemeinsam gegen rechts!« In der sich anschließenden Diskussion, an der sich auch die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl beteiligte, wurde deutlich, dass die Vereine selbst keine »Aussteigearbeit« leisten können. Sie könnten aber sehr wohl ihre Meinung klar und deutlich formulieren. Sie sollten sich nicht verstecken. Deutlich wurde auch, dass man klar definieren müsse, wofür man steht. So würden beispielsweise die Jugendpflege in Florstadt, die Bürgerhilfe und der Partnerschaftsverein vorbildliche Integrationsarbeit leisten. »Wenn die Franzosen aus unserer Partnerstadt nach Florstadt kommen, dann sind diese Gäste keine Ausländer, sondern echte Freunde«, nahmen die Besucher aus Bad Homburg, Butzbach, Büdingen, Karben und den Florstädter Stadtteilen als Botschaft mit. »Vereine werden nicht alleine gelassen« Im Verein gelte es, möglichst alle in der Gemeinschaft zu integrieren und die Angebote entsprechend auszurichten. Andererseits erfordere dies neue Strukturen, zumal in der jetzigen Gesellschaft »rücksichtslos« ausgegrenzt werde. »Wie wollen die Vereine alle integrieren, wenn dieser Prozess in der Gesellschaft entgegengesetzt verläuft?«, fragte ein Diskussionsteilnehmer. Angelika Ribler setzt sich dafür ein, den Kampf nicht aufzugeben. Sie betonte, dass die Vereine nicht allein gelassen würden. Grundsätzlich gelte es, keine Angst zu haben, sondern mit Mut die anstehenden Probleme zu lösen. Gudrun Neher von der Sportjugend Hessen kündigte in diesem Zusammenhang eine Fortbildung in Kooperation mit dem Sportkreis Wetterau zum Thema »Rechtsradikalismus« an. Zum Abschluss fand Lutz ebenfalls deutliche Worte: Alle demokratisch Gesinnten sollten Farben bekennen und die Augen vor drohenden Gefahren nicht verschließen. »Es lohnt sich, für unsere Demokratie zu kämpfen.« © Wetterauer Zeitung vom 14.06.2012

zurück

Read more

Über 100 Gruppen bevölkern die Stammer Gass Fasching – das ist die Zeit des Feierns, Rumalberns und der Fröhlichkeit. Doch es ist auch die Zeit für politische Statements. Um beides zu verbinden, ist dieses Mal beim Stammheimer Fastnachtsumzug auch ein Wagen des Lokalen Aktionsplans BUNTerLEBEN mitgefahren. Zusammen mit den Jungs der SG Kids, die fleißig Kamelle und Giveaways verteilten, war der Wagen mit Botschaften gegen Intoleranz und Rassismus ein echter Hingucker.    48. Auflage des Faschingsumzugs des SCC Sachsenhausen zieht Tausende Besucher aus der ganzen Wetterau an Stammheim-Sachsenhausen. Die Narren des Stammheimer Carnevalsclubs SCC Sachsenhausen hatten alle Register gezogen, damit die 48. Auflage ihres Karnevalsumzugs am gestrigen Fastnachtsdienstag gelingen möge – mit Erfolg. Mehrere Hundert Teilnehmer, die sich auf 105 Zugnummern verteilten, und einige Tausend Schaulustige am Straßenrand verwandelten den Stadtteil Stammheim für einen Tag in die närrische Hochburg Sachsenhausen. Humorvoll moderiert wurden die Zugnummern wie im Vorjahr von Jürgen Juschzak. Angeführt vom Drumcorp Schwanheim, sorgten zudem die Spielmanns- ,Musik- und Fanfarenzüge aus Altenstadt, Dauernheim, Nidda, Ober-Mockstadt, Echzell und der Feuerwehr Stammheim mit unterhaltsamer Beschallung für gute Stimmung. Befreundete Karnevalsvereine aus der näheren und weiteren Umgebung wie die Erbstädter »Noachteulen«, die Bönstädter Wissegickel, die Weiberfastnacht Kaichen, HumorAssenheim sowie der CV Wallernhausen gaben sich ein Stelldichein. Die Garde des FSV Glauberg und der KC Dauernheim, die beide erstmals in Stammheim vertreten waren, sowie selbstverständlich die »Niddageister« und die Landfrauen aus den Nachbarstadtteilen Nieder-Florstadt und Nieder-Mockstadt bereicherten mit ihren Motivwagen und kostümierten Fußgruppen das närrische Treiben. Aus Stammheim selbst waren wie in den Vorjahren die Kita Sonnenschein, die Traktorfreunde, die Kicker der Spielgemeinschaft Stammheim und Nieder-Mockstadt sowie die Grundschule vertreten, die mit dem Slogan »Unsere Schule darf nicht sterben« um Unterstützung warb. Weitere Teilnehmer stellten die Kita Reichelsheim, die Feuerwehr Weckesheim, die Elterngruppe NiMo, die Florstädter Stadtverwaltung zum Thema Windenergie, die Landjugend Friedberg, der Country-Club Hoch-Weisel (erstmals dabei) sowie der Reit- und Fahrverein Leidhecken. Auch Unternehmen war vertreten, wie der Edeka-Markt (Nieder-Mockstadt) und Timos Bistro aus Ober-Florstadt. Die besondere Aufmerksamkeit der Gäste galt den Wagenbauern des närrischen Stadtteils Sachsenhausen. Neben dem fahrbaren Untersatz für das Kinderprinzenpaar Anna I. und Konstantin I. glänzten die Veranstalter mit einem Indianer-Kinderwagen, dem Fresswagen zum Thema Bauen und einem »Bob der Baumeister«-Motivwagen. Auch Politik-Kritik durfte nicht fehlen: Die Sachsenhäuser hatten einen Wagen zum Thema »Gegen Rechts« gestaltet, dem sich die Nachwuchskicker der SG Stammheim unter dem Motto »Kinder gegen Rechts« anschlossen. Fußgruppen wie die »Indianer-Mamas« und die »Wilden Tiere« sowie den Zugmarschall und seine Zugführer stellten die Sachsenhäuser zudem, um den närrischen Lindwurm durch die Stammheimer Straßen und anschließend die zahllosen Verkleideten anschließend ins Bürgerhaus zu manövrieren, wo sie bei Tanz und Geselligkeit noch ausgiebig feierten.

© Wetterauer Zeitung vom 22.2.2012

 

 

zurück

Read more

Please publish modules in offcanvas position.

Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern . Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.