Zeiteise ins alte Melbach

Das Dorf Melbach war seit jeher ein von der Landwirtschaft geprägter Ort mitten in der Wetterau. Es war über lange Zeit vom Großbauerntum mit feudalen Strukturen geprägt, was man den großen Höfen im historischen Scheunenring noch heute ansieht. Doch Melbach hat sich im Laufe der Jahre natürlich gewandelt - und so boten die Tage der offenen Höfe den Besuchern die Gelegenheit eine Zeitreise in das alte Dorf zu unternehmen. Alte Handwerke und zahlreiche historische Landmaschinen öffneten dem interessierten Besucher für ein Wochenende das Fenster in die Vergangenheit. In jedem Hof gab es etwas anderes zu bestaunen, auf den Straßen wurde Musik gemacht und Sport getrieben und Melbach zeigte sich von seiner besten Seite. Details über die Feier und Impressionen des Wochenendes gibt es im Artikel der Wetterauer Zeitung und unserer Bildergalerie zu entdecken.    Den Höhepunkt der Festlichkeiten zur Ersterwähnung des Ortes vor 1200 Jahren erlebte das rund 1250 Einwohner zählende Dorf Melbach am Wochenende. Unter der Regie des Vereins »Gemeinsam für Melbach« hatten die Einwohner ihre Tore zum »Tag der offenen Höfe« geöffnet, um altes Handwerk zu präsentieren oder Leckereien anzubieten. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag lockte ideales Wetter viele Besucher nach Melbach. »Wir haben nur Lob von den Besuchern gehört«, zog der 1. Vorsitzende von »Gemeinsam für Melbach«, Karl-Ernst Kunkel, am Sonntagvormittag ein positives Fazit. Der gute Besuch zeigte sich beispielsweise am Samstag daran, dass das von der Turngemeinde angebotene Eis vorzeitig verzehrt war. Und am Sonntag schlenderten etliche Besucher durch die Dortstraßen, in denen sich die 53 Anlaufstationen befanden.   Am Ortseingang aus Richtung Dorheim hatte die TG ihre Eisdiele aufgebaut, die im romantischen Hof einen angenehmen Platz zum Verweilen bot. Hier bot der Verein auch sportliche Aktivitäten für die Kinder an. Direkt gegenüber in der historischen Schmiede konnte man Landschmied Rau und seinem Lehrling bei der Arbeit zuschauen. Zusätzlich waren in der arbeitsfreien Zeit Moritaten zu hören. Für die Verköstigung sorgte der Wölfersheimer Partnerschaftsverein mit Kartoffelpuffern und Getränken.   Ein Anziehungspunkt für Jung und Alt war der Wohnbacher Streichelzoo von Britta Böcher und Silke Kasch. Auf dem Nachbargelände im Hof Schudt bot Steinmetz Heinz Hess Sandsteinarbeiten an. Gegenüber war der Korbflechter Andreas Spira beim Flechten von Weidenprodukten zu beobachten. Er beantwortete ebenso zahlreiche Fragen über sien Handwerk wie Korbflechter Manfred Wiessner im Nachbaranwesen. Im Hof Zorn zogen historische Haushalts- und Landmaschinen die Blicke auf sich. Zusätzlich informierten Schaubilder über den Wandel der Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten. Fast schon »historisch« waren auch die Motorräder im Hof der Familie Bender.   Der Landmaschinenverein zeigte 25 noch funktionsfähige Traktoren aus dem vergangenen Jahrhundert. Zudem war seine Dreschmaschine an drei Terminen im Weizenfeld im Einsatz. In der oberen Hungener Straße präsentierte sich das Energiemuseum unter anderem mit einem Solarkocher. In der Gaststätte »Zum Felsenkeller« bestand die Möglichkeit, unter Tage zu gehen. An beiden Tagen geöffnet war auch die angenehm kühle Kirche. Gegenüber demonstrierte die Feuerwehr die Handhabung eines Feuerlöschers und zeigte Fahrzeuge.   Musiker aus Wölfersheim spielen   Wie früher die Wurst gemacht wurde, zeigte die Metzgerei Pfarrer. In der Erbsengasse hatten auch die Fußballer der SG Melbach ihr Lager aufgeschlagen und luden zum Kicken auf eine Fußball-Dartscheibe ein. In der Dorfmitte am Roten Platz gab sich der Gesangverein mit Handkäs mit Musik und Apfelwein urhessisch, während beim Carnevalverein eine Candybar aufgestellt war. Kaffee und Kuchen offerierten die Landfrauen; und bei dem Melbacher Maler Hermann Schleuning konnten Bilder mit heimatlichen Motiven erworben werden. Auf dem früheren Schulhof war ein Spielepark aufgebaut.   An verschiedenen Punkten im Ort sorgten die Tanzgruppen Snowflakes und Sunshine am Sonntag für bunte Tupfer unter wolkenlosem Himmel. Musikalische Akzente setzte der Melbacher Willi Schmidt mit seinen Berschdbachern ebenso wie der Musikverein Reichelsheim, der Akkordeon-Club, der »Liederkranz« und die zum Trio erweiterte Honey-Twins mit Gerry Reutzel, Renate Gantz-Bopp und Blanca Schöb. Am Samstagabend spielten bis nach Mitternacht der aus Melbach stammende Ibo Knöpp und seine Musiker auf.   Die 1200-Jahr-Feierlichkeiten enden am 19. Oktober mit einem Musikmitmachen für jedermann im Dorfgemeinschaftshaus.  

© Wetterauer Zeitung vom 20.08.2018 

 

 

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