Judenverfolgung, Deportation oder Konzentrationslager - keine Themen mit denen man sich gerne beschäftigt. Und keine Themen, die einfach zu erklären sind, vor allem gegenüber Kindern. Umso wichtiger ist es allerdings, dass man einen Weg findet, das schreckliche Thema des Holocausts kindgerecht aufzubereiten. Gemeinsam mit der Unterstützung von BUNTerLEBEN hat die Kindertagesstätte Mikäsch in Staden ihre ältesten Kinder der Vorschulgruppe an das Thema herangeführt. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, die Kinder nicht zu überfordern, sondern aufgeschlossen und neugierig über das Judentum und den Holocaust zu diskutieren. Zunächst konnten sich die Kinder mit der Religion des Judentums und traditionellen Gegenständen wie Kippa, Menora oder Tora vertraut machen. Pfarrer Manuel Eibach aus Nieder-Mockstadt hatte dafür extra einen großen Koffer voller religiöser, jüdischer Gegenstände mitgebracht. Auch in Zeitzeugen-Gesprächen lauschten die Kinder gespannt den Worten von Frau Gottwals und Frau Thalmann und konnten sie mit Fragen löchern. Außerdem begaben sich die fünf- bis sechsjährigen Kinder auf Spurensuche des jüdischen Lebens in Staden. So besuchten sie die ehemalige Synagoge und den jüdischen Friedhof, der mitten in der Gemeinde liegt. Museumsbesuche ergänzten das lehrreiche und interessante Programm. Die Kinder waren erstaunlich aufgeschlossen gegenüber dem Judentum und waren in der Lage sich in die damalige Zeit hinein zu fühlen. Sie ließen sich auf Themen wie Vielfalt und Toleranz ein und waren offen gegenüber anderen Kulturen, sodass während dieser Projekttage jeder von jedem lernen konnte.